Während eines für die in meisten vorstädtischen Bordellen herrschenden Bräuche üblichen Disputs erzählte man, dass irgendwo in der Großen Leere sich einst eine gewaltige schwarze Wolke ausgebreitet habe.
Es hieß, die Wolke bestünde aus überschüssiger Entropie und sei angeblich vom Chaos selbst hervorgebracht worden. All dies geschähe lange bevor das erste Konglomerat gegründet worden war. Daher hätte man in der Wolke weder eine Kneipe noch irgendeine Behausung finden können, lediglich die herumstreifenden Ureinwohnerinnen der Leere waren da.
Die Bewohner dieser Wolke waren also die Erzteufelinnen, nämlich die Ersten von den Teufelinnen, die in der Großen Leere auftauchten. Zu gleicher Zeit erschien dort eine Dämonin namens Arthena, die ihr Wohnsitz in Naergo verließ, um die Raumzeiten der zweiten und dritten Welle zu erkunden.
Wie auch alle Teufellinen von nebenan hatte Arthena eine nützliche Fähigkeit - sie konnte nämlich Entropie manipulieren und kontrollieren. Sie war allerdings die Allererste, die auf die Idee kam, mit ihrer Kraft die schwarze Wolke willentlich zu beeinflussen. Nach vielen Versuchen, wo sie unterschiedliche Techniken ausprobierte, gelang es Arthena schließlich, eine vollständige Schöpfungswelt hervorzubringen, ähnlich wie es Glasbläser tun, die Gefäße aus Glas formen. Als sie fertig war, präsentierte sie ihren Erfolg stolz den Teufelinnen, die darauf ziemlich erstaunt reagierten.
Nach einer Weile entwickelte Arthena eine weitere Technik, die es ihr ermöglichte, Schöpfungswelten wie Seifenblasen durch das Blasen von Entropie herzustellen. Dies geschah durch komplexe Bewegungen ihres Körpers und durch den Einsatz ihres unnachgiebigen Willens. Mit dieser neuen Technik konnte sie nun mehrere Schöpfungswelten auf einmal erstellen.
Viele von den Teufelinnen fühlten sich jedoch bedroht, da sie glaubten, dass Arthenas neueste Errungenschaft ihnen ihre Privilegien als Bewohnerinnen der Großen Leere rauben könnte. Diese Befürchtungen erwiesen sich bald als begründet, da es schließlich dazu gekommen war, dass manche Teufelinnen in Schöpfungswelten als Bedienstete unter der Aufsicht örtliches Archons gehalten werden mussten.
Trotz des Widerstands setzte Arthena ihre Arbeit fort. Sie nutzte ihre neu entdeckte Technik, um zahlreiche Schöpfungswelten zu kreieren, und teilte ihr Wissen mit anderen, indem sie mehrere Abhandlungen über die Methode des Glas- und Seifenblasens veröffentlichte. Die Methode bekam den Namen Arthenogenese, obgleich es für manche Leser Schwierigkeiten bereitete, den ersten Buchstaben ordnungsmäßig auszusprechen, und so entstand am Ende der umgangssprachliche Begriff Parthenogenese.
So hat Arthena durch ihre Neugier und ihren Einfallsreichtum einen wichtigen Meilenstein in der alldämonischen Metageschichte gesetzt.