Es ist ein weitverbreiteter Glaube, dass das Sein und seine Umstände zwar durch die Prädestination determiniert werden, aber zugleich einer Nachjustierung durch den Einsatz vom freien Willen unterliegen. In gewisser Weise mag diese Vorstellung, die Besonders unter Sterblichen populär ist, wahr sein; doch wenn wir tiefer graben, erkennen wir bald eine komplexere Struktur hinter diesem simplen Narrativ.
Das Universum ist kein Spielfeld für individuelle Entscheidungsfindung, sondern ein fein abgestimmtes Konzert aus Kräften und Mächten, deren Harmonie auf einer unsichtbaren Melodie beruht. Und während die Sterblichen glauben, dass ihr freier Wille ihr Schicksal lenkt, ist es tatsächlich der unerbittliche Wille der Dämonen, welcher die Fäden zieht.
Die Archonten, oftmals als Engel des Lichts porträtiert, sind in Wirklichkeit nichts anderes als hochrangige Dämonen, welche die Ordnung innerhalb des Kosmos aufrechterhalten. Ihr Willen ist es, die Sterblichen unter Kontrolle zu halten und sicherzustellen, dass sie innerhalb der Grenzen ihres Schicksals bleiben. Hierbei fungieren sie gewissermaßen als Mittler zwischen dem Todesamt, den Sterblichen und den Unsterblichen. Das Todesamt wiederum besteht aus weiteren Dämonen, angeführt von dem mysteriösen Herrscher des Todes, bekannt als Totengräber, den Todesgewährerinnen sowie Dienst-Teufeln und Teufelinnen. Jede dieser Dämon*innen spielt eine wichtige Rolle dabei, das Rad des Samsara in Gang zu halten und dafür zu sorgen, dass keine Seele unberührt bleibt.
Doch trotz ihrer allumfassenden Autorität sind sogar diese mächtigsten Dämon*innen nicht immun gegen Herausforderungen. Die Wesen, denen sie standhalten müssen, sind nämlich andere Dämonen und Dämoninnen. Diese innerdämonischen Rivalitäten führen zu einer Vielzahl interessanter Dynamiken, die das Leben und Sterben der Sterblichen maßgeblich beeinflussen. Ohne den ständigen Kampf zwischen diesen verschiedenen Fraktionen könnten die Sterblichen vielleicht einmal frei von Einfluss sein und ganz gemütlich in der Metempsychose vegetieren. Doch solange der dämonische Wille existiert, werden sie immer unter seiner Kontrolle stehen.
Und so bleibt die Moral dieses Geschichtenspiels offen. Während einige argumentieren würden, dass der freie Wille der Sterblichen letztendlich bedeutungslos ist angesichts der omnipräsenten Macht der Dämonen, könnte man ebenso behaupten, dass die Existenz eines höheren Zwecks wie des der Entropieentsorgung erfüllt wurde, indem die Sterblichen mit ihrem unfreien Willen und ihrem determinierten Leben dazu dienen, die intrinsische Schönheit des dämonischen Willens hervorzuheben.