Es gab in einer Schöpfungswelt einen Mafia-Boss namens Pedro. Dieser Mann war bekannt dafür, seine eigenen Regeln zu setzen und jeden zu bedrohen, der ihm widersprach. Eines Tages erließ Pedro ein strenges religiöses Gesetz, laut dem er als Stellvertreter der Götter angesehen wurde. Jedes Mal, wenn jemand versuchte, ihn herauszufordern oder seinen Einfluss einzuschränken, wurden solche Versuche als schwere Verbrechen gegen die Götter betrachtet.
Pedros Macht wuchs ständig, und Archon, der Herrscher dieser Welt, sah keine Notwendigkeit, eingreifen zu müssen, denn im Grunde verstieß Pedros Tätigkeit nicht gegen die Gesetze des freien Willens. Nach einer Weile begannen jedoch einige Teufelinnen, mit Pedros Methoden unzufrieden zu werden. Sie fürchteten, dass er eines Tages die gesamte Bevölkerung dermaßen reduzieren würde, dass es keinen Platz für Spaß der Teufelinnen bleibt.
Archon beschloss schließlich, Maßnahmen zu ergreifen. Er sandte eine drittrangige Teufelin namens Lydia, die sonst keine vernünftigen Aufgaben bewältigen konnte, zu Pedro, um ihn zur Vernunft zu bringen. Als Lydia bei Pedro eintraf, zeigte sie keinen Respekt vor seiner Position und stellte sich ihm offen gegenüber. Dies war übrigens das übliche Verhalten der Teufelin und kaum auf ihre Kühnheit zurückzuführen.
Lydia sagte zu Pedro: "Ich bin hier, um dich daran zu erinnern, wer in diesem Universum wirklich die Hohe Gewalt repräsentiert."
Pedro antwortete arrogant: "Aha, ich sehe. Du bist also gekommen, um mir meine Grenzen aufzuzeigen? Wie nett! Das ist ja unglaublich komisch! Also, wer bist du denn?"
Lydia erwiderte: "Mein Name ist Lydia, und ich bin hier, um dich daran zu erinnern, dass du in Wirklichkeit gar nicht du bist, und deine Behausung, wo wir uns gerade unterhalten, sich anderswo befindet."
Pedro wurde zornig: "Und wer bist du, um solche Drohungen auszusprechen? Glaubst du etwa, du könntest mich stoppen?"
Lydia antwortete gelassen: "Dich zu stoppen, wird nicht nötig sein, mein Lieber."
Nach diesen Worten verschwand Lydia plötzlich. Pedro stand allein zurückgelassen und realisierte allmählich, dass etwas nicht stimmte. Er konnte sich nämlich an seinen Namen nicht mehr erinnern. Also rief er einen seiner Schergen herbei, was aber vergeblich war: Niemand antwortete auf seinen Ruf. Als er dann das Haus verließ, stellte sich heraus, dass dieses mitten in einer ziemlich verödeten Landschaft stand, auf einer Insel, wo kein Mensch zu sehen war.
Was passiert war, stand in keinem Widerspruch zum freien Willen, denn der Sterbliche würde in seinem Willen, sich nach wie vor für einen Stellvertreter der Unsterblichen zu halten, keineswegs gehindert.
Lydia stieg nach der Erledigung dieser Aufgabe zu einer zweitrangigen Teufelin auf.